18 März 2007

Das Geburtstagsgeschenk



Das Geburtstagsgeschenk soll ein Ipod sein.
Dafür legen alle zusammen.
Die Geburtstagskarte soll aussehen wie ein Ipod.
Mit einem Ipodstempel werden, für jeden Geber, PappIpod‘s gemacht .
In der Zwischenzeit wurde der Ipod direkt bei apple bestellt.
Es ist ein roter, der sich in einer Damenhandtasche besonders fein macht.
Auf der Rückseite trägt er den Namen des Geburtstagskinds.
Obendrein ist man nach dessen Kauf ein ganz Guter, weil 10 € vom Kaufpreis an die Aidshilfe gehen.
Ein frischausgepackter Ipod kann noch nicht viel. Display an und aus im Höchstfall ein Kartenspiel und die Uhreinstellen.
Mit neuen Spielsachen hat man am meisten Spaß wenn man gleich losspielen kann. Und Ipod‘s müssen spielen.
Also muss Musik drauf. Die Frage: Was für Musik? Beantwortet sich von selbst - den:
Jeder der was gibt, darf was wünschen.
Eine erstaunliche Mischung wurde das, ein Schnitt durch alle Generationen, ein Abbild eines gesellschaftliches Panorama in 21 Tracks.
Frank Sinatra, Moody Blues, Wildecker Herzbuben, Grateful Dead, Heeresmuskkorps, Johny Cash, Die Flippers, Eros Ramazoti, Giuseppe Verdi.... Es waren mehrere Abende die ich damit verbrachte Musik zu suchen und runter zu laden.
Sie kamen von CDs, und natürlich aus dem Internet per email,
per Wikipedia und LimeWire.
Die harten Techno Stücke der Töchter waren weniger ein Problem
als die Marschmusik des Großvaters.
Aber mit vereinter Hilfe gelang alles aufs Schönste.
Das alles verbrauchte mehr Zeit als Anfangs gedacht und ich geriet in den Sog eines Ipodwahns. Auf einmal tauchte die besorgte Frage auf:“Bist du etwa objektofil ? „
Sie ließ sich mittlerweile nicht mehr mit einem klaren „Nein“ beantworten.
Um nicht alleine dran krank zu werden habe ich Freunde zu einen Bastelabend eingeladen,sie mussten bunte Pappe-weißes Clickwheel und Display schneiden und kleben. Aus Übermut und Spieltrieb machten wir Fotos von den Basteleien um sie später in den Ipod hineinzuladen.
Die Geburtstagskarte wuchs sich zu einem ansehnlichen Lepporello aus.
Zusammen gelegt zeigte er gute Federkraft.
Um sie zu nützen, fummelten wir sie kunstvoll in den Karton.
Damit sie beim öffnen der Geschenkschachtel wie ein Teufel aus der
Kiste springt.

Bist Du objektofil ?